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Unpackbar einfach

fährt sich die Freeride E-XC (mit Bindestrich), die erste elektrisch angetriebene Enduro von KTM. Ich weiß es, denn ich hatte gestern die Möglichkeit eines der beiden Exemplare, die an der MX-Strecke in Odenheim direkt von KTM über einen lokalen Händler zur Verfügung gestellt wurden, zu fahren.

Foto: Platzer Philip
Foto: Platzer Philip

Das schriftliche war ruck-zuck erledigt, lediglich den Haftungsausschluss unterschreiben, fertig. Als Pfand habe ich meine EXC (ohne Bindestrich) dagelassen, und es war ihnen offensichtlich egal, dass ich dafür mit ihrer gut 10 mal so wertvollen Maschine gleich um die Ecke biegen werde.

Nach einer Mini-Instruktion, die ich wegen anheben und schätzen des Gewichts des Ersatzakkus nicht 100%ig mitnahm, schwang ich mich auf den sehr schmalen Töff und fahre vorsichtig los. Dazu erst mal sortieren was ist denn alles da und was nicht. Kein Fußhebel links und keiner rechts, dafür zwei Handhebel, der rechte wie gewohnt für den Stopper vorn, der linke für hinten. Der Strom ist rechts, wie immer. Ich glaube das letzte mal, dass ich so vorsichtig angefahren bin, war in meiner ersten Fahrstunde mit der GPZ 900 anno Dubbag, so verdammt ungewohnt war das. Kein Sound, keine Kupplung, nur rechts drehen für schnell (nicht laut).

Und los geht’s auf die Enduro-Strecke, die rund um die MX-Strecke Kammerloch abgesteckt wurde. Im Stehen biege ich vorsichtig links ab und nehme die ersten Löcher und Bögen noch vorsichtig, dann rechts um den Baum, ich trete rechts in’s Leere, zum Glück ziehe ich instinktiv die Kupplung, was zwar nicht kuppelt sondern bremst, jedenfalls wird’s langsam genug, dass ich ohne das Flatterband der Streckenbegrenzung zu zerfetzen weiterfahren kann. Den Verbrenner hätte ich mit diesem dilettantischen Manöver sicherlich abgewürgt, geht mit dem Ding aber nicht. Mit einem energischen “wiiiii” bringt mich der E-Motor auf die nächste Anhöhe, wo ich mich zu meiner Verwunderung schon ein bisschen an die neue, einfache Art des Fahrens gewöhnt hatte. Dadurch, dass die Beine weder schalten noch bremsen müssen, bleibt für sie mehr Zeit zum Balancieren und Stützen, man fetzt auf die Kurve, die auf der Enduro-Strecke alle sehr eng sind, zu, bremst links, lässt das Heck kommen und gibt dann wieder Strom, nix an Kupplung spielen, dass sie nicht aus geht oder optimal raus beschleunigt, Relikte von früher.

Das Fahrwerk ist relativ weich eingestellt, gut für die Enduro, auf der Motocross-Strecke wäre das nicht lustig gewesen, dafür gibt’s dann aber eventuell bessere Einstellungen oder besser gleich den E-SX Crosser.

Als meine Zeit um war bin ich wieder an den Stand und habe um eine Zugabe gebeten, da eh grad keiner auf den Bock wartete und die LEDs des Akkus noch auf grün standen, hörte man, aber nur wer ganz dicht daneben stand, ein “wiiiii” und ich war wieder weg.

Lange nicht mehr so viel Spaß gehabt, das ist eine ganz andere Welt. Klar, das ist kein Ersatz für den Benziner, dafür ist einfach die Reichweite zu kurz, am Stand sprach man von einer Stunde, wenn man etwas engagiert fährt, doch das ist tatsächlich der einzige Nachteil, dem viele Vorteile gegenüber stehen.

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