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DLWF 2010: Erhöhtes Pannenaufkommen

Eigentlich wollte ich im Moment an ganz andere Stelle den erfolgreichen Abschluss der DLWF mit meinen fünf Mitfahrern feieren, doch der Titel lässt es schon erahnen, soweit bin ich nicht gekommen.

Gestern sind Gerhard, Michael und ich um 13:15 Uhr Richtung unserem DLWF Treffpunkt in Friedlingen aufgebrochen. Dort wollten wir uns um 14:00 Uhr mit Germ, Beeze und Joe (nicht der bst-Joe) treffen. Joe war leider etwas spät dran und wollte uns am ersten Posten Treffen. Nach einigen Burgern und Softdrinks ging es im Regen ohne Vignette und Autobahn durch Basel zum Restaurant Stierenberg oberhalb von Bretzwil. Die letzen Kilometer dorthinauf wurde aus dem Regen Schnee und das kleine Sträßchen entsprechend rutschig. Da wir deutlich vor 16 Uhr dort waren, hatten wir noch genügend Zeit für eine gute Tasse Kaffee bevor wir uns den Stempel als Beweis für das Erreichen dieses Postens abholen konnten. Wegen einer riesigen Schlange verzichteten wir auf die Postenaufgabe und fuhren gleich zu unserem nächsten Posten mitten in Basel. Hier schon hatte ich Probleme die KTM zu starten, doch nach etlichen Versuchen sprang sie an.

Am Dreiländereck in Basel, direkt am Rhein gelegen, gab es einen Fragebogen mit einigen Fragen rund um Basel zu beantworten, bevor wir uns auf den Weg zum heutigen Höhepunkt, dem Posten Knöpflesbrunnen, machen konnten.

Von Basel über die A5 und die A98 Richtung Schopfheim fuhren wir bei strömenden Regen und etwa +2°C bis nach Utzenfeld und genau hier hat die 690er angefangen zu spinnen. Massive Probleme mit der Zündung vermutete ich während der Fahrt. Selbst beim Gas wegnehmen am Kreisverkehr stellte mit die Kiste ab. Eventuell Probleme mit dem vielen Regen? Wenigstens sprang sie mit dem Anlasser immer wieder, wenn auch nicht gleich, an.

Dann rauf zum Wiedener Eck. Schon sehr bald nach Utzenfeld ging der Regen in Schnee über. Es schneite richtig stark, so dass sogar der Posten direkt an die L123 an eine mäßig überdachte Bushaltestelle verlegt wurde. Dort galt es triefend nass, dank guter Regenkombi nur von außen, die Namen auf kleinen Schildchen den Wappen von Bundesländern, Kantonen und Départements sowie Flaggen von Deutschland, Frankreich und der Schweiz zuzuordnen. Ich habe dazu lediglich die Handschuhe ausgezogen, dieser Posten war nicht wirklich kuschelig.

Die Aussicht auf die Überfahrt zum Münstertal am Wiedener Eck vorbei, könnte schon für etwas Adrenalin sorgen, aber als erfahrene Kradler fuhren wir im dichten Schneetreiben recht sicher, mit etwa 30 km/h, auf der komplett zugeschneiten Straße hoch und auf der Westseite in das Rheintal runter. Nach einem ungeplanten Halt bei der Tankstelle vom Pfefferle, wo sich Joe eine neue Scheibe für seine Crossbrille gekauft hat, meinte Gerhard, dass er seien linken Arm nicht mehr heben könne, er wird die Tour abbrechen und nach Hause fahren.

Zu fünft sind wir also zum geplanten Tankstopp beim Tankcenter Europoint in Breisach aufgebrochen, die KTM hatte beim Losfahren leichte Startprobleme, lief aber dann gut bis zur A5 Autobahnauffahrt Bad Krozingen. An einer roten Ampel hielt ich an, das Motorrad ging aus und lies sich nicht mehr starten. Vis à vis war der Tankhof in Hausen und bis dorthin habe ich die Enduro geschoben. Mittlerweile hatte es sogar aufgehört zu regnen, als ich mit Kontaktspray alle Schalter geflutet habe. Sowohl das als auch das Kürzen des Zündkabels brachte jedoch keine Besserung. Ich wünschte den verbleibenden vier eine gute Reise, parkte die 690er in einer dunklen Ecke der Tankstelle und lies mich, stark gefrustet, mit dem Auto abholen.

Den vollständigen Bericht von Beeze gibt es hier bei den Belchentürmern.

Am nächsten morgen hatte ich um 11:30 Uhr telefonisch einen Termin mit dem ADAC abgemacht. Sie wollen auf jeden Fall erstmal jemanden vorbeischicken, bevor sie den Abschleppwagen bestellen. Soll mir recht sein. Ich also brav kurz vor halb zwölf am Tankhof, hab schon mal das Mopped aus der dunklen Ecke geschoben und wartet bei Sonnenschein und etwa 8°C auf den Ersthelfer. Nach etwa 30 Minuten ließ ich mir nochmal telefonisch bestätigen, dass sie mich nicht vergessen hatten. Es gäbe heute ein erhöhtes Pannenaufkommen meinte der Herr am Telefon. Ja, dachte ich, das kann ich bestätigen. Nach einer guten Stunde dann kam endlich ein gelbes ADAC Auto um die Ecke und Gerhard Kaucher vom ADAC, selbst leidenschaftlicher Motorradfahrer aus der Regio, konnte vor Ort leider auch nur Probleme mit der Zündung diagnostizieren und bestellte den Abschlepper, der in 20-30 Minuten vor Ort sein wollte.

Die Wartezeit nutzte ich um für günstige 1.50€ einen Kaffee mit Croissant an der Tanke zu kaufen und mich noch ein wenig über die vergeigte Tour zu ärgern. Gerade heute beim dem tollen Wetter … Der Kaffee war noch nicht mal halb leer als mein Telefon klingelte. Dran war mein Junior, er meinte sein Motorrad wäre im Stand umgefallen und würde nicht mehr anspringen. Ich sagte ihm, dass heute erhöhtes Pannenaufkommen wäre und das nicht so schlimm ist. Er soll die Kiste 10 Minuten stehen lassen, dann läuft sie schon wieder, wenn nicht einfach stehen lassen und irgendwie heim kommen, wir holen den Töff dann später.

Kurz nach halb zwei war die KTM auf dem Hänger verzurrt und somit schaffte ich es noch während den Öffnungszeiten beim KTM Pfefferle dem Chef persönlich die Symptome zu beschreiben und die havarierte seinen fachkundigen Händen zu überlassen.

Als Anhang noch das DLWF 2010 Aufgabenblatt + Hinweise als PDF.

Update: Kleine Ursache – große Wirkung. Der Zündkerzenstecker war defekt, das Ersatzteil kostet keine neun Euro.

3 Kommentare

  1. ingolf

    Ist für mich jetzt mal was ganz Anderes von Abenteuern im Schnee zu lesen. Mußte mehrmals breit grinsen.
    Schade das Du und Gerhard nicht fertig fahren konntet. Hätte mich schon interessiert wie sich die XT geschlagen hätte.

    Gruß vom der großen Plazza in Merida, im Hintergrund hab ich LiveMusik. Ist echt toll hier.

    Ingolf

  2. Pingback:DLWF 2012 | tams Webseiten

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